Freitag, 14. September 2012

Einmal Schweden und zurück


Ich hatte ja im heutigen Freitagsfüller bereits angemerkt, dass der gestrige Tag uns ziemlich angestrengt hat. Hintergrund ist der, dass meine Schwiegeroma ihren 85. Geburtstag hatte - und wir diesen mit ihr, dem Schwiegeropa und meinen Schwiegereltern ein bisschen feiern wollten. Also hatten mein ♥-Schwede den Donnerstag (und sicherheitshalber auch gleich noch den heutigen Freitag) frei genommen und sind gestern Morgen um dreiviertel sechs mit dem Auto gen Norden aufgebrochen.

Der fahrbare Untersatz wurde am Fährhafen geparkt und wir sind als Fußgänger auf die Fähre, die um 7.45 Uhr pünktlich ablegte.
Nachdem wir uns dann unsere Lieblingsplätze in der Großraum-Schlafkabine gesichert hatten, haben wir - unserem üblichen Ritual folgend - erstmal eine kleine Kaffee- und Frühstückspause eingelegt. Es wurden die Thermobecher mit Kakao/ Kaffee und die liebevoll von meinem Mann geschmierten Stullen und die gekochten Eier ausgepackt und fürs leibliche Wohl gesorgt. Anschließend haben wir uns häuslich auf unseren Sitzen eingerichtet, d.h. die Schuhe wurden ausgezogen. Ich hab meine dicken Socken übergezogen, mich in meine Decke eingewickelt. Dann wurden die beiden Nackenhörnchen aufgepustet und dann wollten wir schlafen. Die Betonung liegt auf "wollten". Irgendwie gab es eine Gruppe von Leuten, die Einen dabei hatten, der die meiste Zeit der Überfahr irgendwo außerhalb der Kabine verbracht hat - aber immer mal wieder zwischendurch reingestürmt kam, um den anderen lautstark irgendwas mitzuteilen. Nach dem dritten dieser Auftritte (so nach etwa einer Stunde nach Abfahrt und somit etwa drei Stunden von Ankunft), war ich dann also endgültig wach und konnte nicht mehr weiterschlafen. Die restliche Zeit habe ich dann Buch lesend und Musik hörend verbracht.

Gegen zwölf waren wir dann in Trelleborg wieder von der Fähre runter und wurde dort schon von meinem Schwiegervater erwartet, der uns abholte und uns zu Oma nach Malmö brachte, wo meine Schwiegermutter mit ihren Schwiegereltern schon alle Vorbereitungen für das Mittagessen getroffen hatte. Es gab eine sogenannte "Butterbrottorte" wobei dieser übersetzte Name dem Ganzen echt nicht gerecht wird! *Hier* könnt ihr euch mal einen Eindruck verschaffen, was man darunter wirklich vorstellen kann. Das oberste Bild kommt dem schon sehr nahe, was gestern aufgetafelt wurde - nur dass unsere nicht rund sondern quadratisch war. Ich fand das spannend, denn das war wieder mal was Neues für mich. Geschmeckt hat es übrigens hervorragend - allerdings braucht ich nicht allzu viel davon, weil sie gut gesättigt hat.

Nach dem Essen wurden dann die Geschenke ausgepackt und dann sind wir erstmal zu dritt (mein ♥-Schwede, mein Schwiegervater und ich) zum Einkaufen gefahren. Wir hatten wieder eine lange Einkaufsliste, die abgearbeitet wurde, bevor wir dann zu Kaffee und der obligatorischen Prinzess-Torte wieder zurückkamen.
Gegen halb sechs war dann auch schon der Abschied von den Schwieger-Großeltern und Malmö angesagt. Mit den Schwiegereltern fuhren wir zurück nach Trelleborg, wo wir bei der Tante meiner Schwiegermutter einen weiteren Zwischenstopp einlegten und uns dann nach etwa einer Stunde von meinen Schwiegereltern verabschiedeten, die sich wieder auf den Weg in ihr Sommerhaus machten. Für uns gab es dann ein weiteres Verwandten-Treffen, als noch Unser Großonkel Sven mit Lebensgefährtin (und Hund) eintrudelten. Auch da kamen wir nicht um eine anständige Verpflegung rum: Schwedischer Apfel-Pie mit Vanille-Soße und Dänischer Apfelkuchen mit Schlagsahne ließen die Bäuche noch dicker werden, bevor uns dann gegen halb zehn der Sohn der Gastgeberin mit all unserem Gepäck wieder zur Fähre brachte.

Das Schiff legte dann mit 20 minütiger Verspätung um kurz vor elf ab, wir saßen wieder auf unseren Plätzen - und ganz klar: Ich konnte wieder nicht schlafen. Und auch meinem Göttergatten erging es nicht anders. Irgendwie störte das Licht, der Platz war zu eng und überhaupt. Also lief erneut mein MP3-Player, mein Buch wurde zu Ende gelesen und mitten in der Nacht überfiel mich tatsächlich nochmal der Hunger. Was zum Glück kein großes Problem darstellte, denn mein Schatz besorgte für jeden von uns noch einen großen Salat aus der Cafeteria, so dass wir während der Überfahrt nicht verhungern mussten. ;o)
Nach der Ankunft in Sassnitz bin ich dann wieder nach Hause gefahren, während der Mann neben mir auf dem Beifahrersitz friedlich am Schlummern war. Um kurz nach vier waren wir wieder zurück in der Wohnung - und haben uns sofort in Bett gepackt und geschlafen.

Wie gesagt: alles sehr anstrengend!

Und hier nochmal die Kurzfassung:
  • Morgens vor sechs mit dem Auto nach Sassnitz düsen - check ✔
  • 4 Stunden bei herrlichstem Wetter auf der Fähre sitzen und kaum schlafen können - check ✔
  • sich über Mitreisende aufregen - check ✔
  • Schwiegereltern und Schwiegergroßeltern wiedersehen - check ✔
  • in Schweden Smörgåstårta und Princesstårta genießen - check ✔
  • die Vorräte an schwedischen Lebensmitteln wieder auffüllen -check ✔
  • noch mehr schwedische Verwandte treffen - check ✔
  • Unterschied zwischen Schwedischem und Dänischem Apfelkuchen kennenlernen  - check ✔
  • 20 Minuten auf die Fähre für die Rückfahrt warten müssen - check ✔
  • nochmal 4 Stunden auf dem Schiff sitzen und nicht schlafen können - check ✔
  • zurück nach Hause düsen - check ✔
  • todmüde ins Bett fallen - check ✔
Und nachdem ihr den Reisebericht artig bis zum Ende gelesen habt, hab ich noch eine kleine Belohnung für euch. Denn selbstverständlich bin ich gestern nicht ohne meine Kamera losgefahren:


 Morgendlicher Blick zurück: Rügen


Ich war diesmal sogar mal draußen!
(Nur um euch die Trelleborg mal von außen zu zeigen.)


So schön hat die Sonne auf dem Meer geglitzert.


Dieses Bild fand ich so klasse!
Das Meer ist in der Hafeneinfahrt von Trelleborg wirklich zweifarbig...


... weil die derzeit den Hafen ausbauen und durch das Gebaggere den Grund aufwühlen, was das Wasser im Hafenbecken anders färbt.


In der Anfahrt auf Trelleborg.


Und dies sind unsere Sitzplätze und unser gesammeltes Gepäck - kurz bevor wir in Sassnitz wieder runter vom Schiff sind.
Und ja, wir waren nur einen Tag unterwegs!
Das meiste Volumen wurde von unseren Einkäufen eingenommen.

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