Montag, 21. März 2011

Reisebericht - Teil 1 (Hinfahrt)

Wer aufmerksam mitgelesen hat, dem ist im letzten "Gesehen, Gehört, Gelesen,..." sicherlich vieles "Schwedisch" vorgekommen. Der Grund hierfür ist, dass wir das letzte Wochenende wieder mal im nördlichen Ausland verbracht haben. Meine Schwiegermutter (60) und meine angeheiratete Tante Vesta (90) haben zusammen ihren 150. Geburtstag gefeiert. Das hieß für uns, dass wir uns auch zur Familienfeier auf den Weg gemacht haben:

Der Termin stand schon eine geraume Weile fest (wir hatten schon im letzten Herbst zugesagt, dabei zu sein), aber wie das immer mit solchen Festivitäten und Feiertagen ist, sie kommen dann doch immer ganz plötzlich. Kein Wunder also, dass hier am Freitag der totale Stress ausgebrochen ist, weil so gut wie nix vorbereitet war. Mein viel zu später Feierabend gestaltete sich also derart, dass ich von der Arbeit (bzw. vom Praktikum) abgeholt wurde und wir noch diverse Besorgungen machen mussten. Auf dem Plan standen die Uni-Apotheke (Ich wollte härteren Stoff, um meinen Zeh endlich wieder in den Griff zu kriegen - gab's aber nicht.), die Uni-Bibliothek (bestelltes Buch abholen) und der Elisenpark (Geschenk besorgen, 2. Apotheke aufsuchen, Zeitschrift für die Fahrt kaufen,...).
Wieder zu Hause hat sich mein Schwede nen kleinen Snack gegönnt, um dann gleich wieder zu seinem Tanzkurs loszustarten. Und während er seine Tanzmäuse und -bären gescheucht hat, war ich fleißig am Listen schreiben (To-Do-Liste, Einkaufszettel, Packplan,...) und bin dann gegen halb neun (JA, ich hab Castle verpasst!!!) auch noch kurz zu Penny, um Essbares fürs Abendessen und die Fahrt zu kaufen. Als wir dann wieder zu zweit waren, wurden Sachen gepackt, der Meerschweinchenkäfig und das Katzenklo sauber gemacht und ne Waschmaschine haben wir auch noch durch gejagt. Gegen halb eins gab es dann endlich was Warmes in den Magen - früher hatten wir keine Zeit zum Essen.
Schön satt und mehr oder weniger fertig mit Packen (die restlichen Sachen sollten Samstagmorgen vor der Abfahrt erledigt werden) saßen wir dann vorm Fernseher und wollten noch eben den Krimi zu Ende sehen - und sind prompt auf der Couch weggepennt. SUPER!!!
Nachdem irgendwie auch keiner einen Wecker gestellt hatte, hatten wir dann eigentlich noch Glück, dass wir gegen 6 Uhr morgens zwar eine Stunde zu spät (um die Zeit wollten wir ursprünglich schon losfahren), aber immerhin doch wach geworden sind. Das in aller Ruhe frühstücken und gemächlich den Kram zusammensammeln konnten wir dann natürlich vergessen. Absolut panisch alles geschnappt und ab ging's ins Auto. Abfahrt - 6.25 Uhr, Geschwindigkeit - nicht ganz vorschriftsmäßig, meine Befindlichkeit - ganz schlecht, vor allem weil ich dauernd zu hören bekam, wie knapp das werden würde und dass wir sicher keinen Sitzplatz mehr auf der Fähre kriegen würden. Während der Fahrt hab ich meinen Zeh verarztet und Socken angezogen (MERKE: Greifswald Ende März, morgens um halb sieben ≠ die richtige Zeit, um barfuß nur in Badelatschen loszuziehen!!!)

Naja, Ende gut, alles gut.
Während mein Gatte sich um das Parkticket gekümmert hat, bin ich schon mal los zum Terminal, um zwei Fährfahrkarten (geiles Wort!) zu kaufen (zweimal Fußgänger nach Trelleborg hin und zurück mit offener Rückfahrt für 52,-€). Und dann ab aufs Schiff... und entgegen aller genuschelten Prophezeiungen gab es noch Sitzplätze... massig sogar...
Jetzt konnte ich erstmal aufatmen, die nervöse Übelkeit hatte Gelegenheit sich zu legen - dann fiel mir das Piepen auf: Alle 1-2 Minuten ein Doppel-Fiepsen. Sowas kann ich ja ab! Nach 20 Minuten war ich kurz vorm Durchdrehen. (Kennt jemand diese Foltermethode mit den Wassertropfen auf die Stirn?) Magnus hat sich dann auf die Suche nach dem Bordpersonal gemacht, um Bescheid zu geben, dass die Batterien vom Luftverbesserungs-Gerät leer waren. Das Gerät wurde dann "bebastelt" - anschließend war Ruhe!
Und Zeit für den Joghurt vom Schweden und meinen Schüttelkaffee. Ab dann hatte ich auch endlich eine entspannte Reise. Ich habe die ganze Zeit gelesen, Musik gehört und mich ausgeruht, während mein Schatz fast die ganze Zeit geschlafen hat.

Schlaf, mein Schwede, schlaf fein....

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